Archive for the 'Work-Life-Balance & Stressmanagement' Category

Führen in der VUCA-Welt

3. April 2017

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Eine neue Welt ist entstanden. Ohne Masterplan und ohne unsere bewusste Entscheidung sind wir inzwischen alle Bewohner von VUCA, einer durch digitale Verflechtungen und schnelle Warenflüsse hochgradig beschleunigten Welt. VUCA steht für Volatility, Uncertainty, Complexitiy und Ambiguity, und in der VUCA-Welt nimmt der uns bekannte Grad der Steuerbarkeit von Prozessen dramatisch ab. Welche Konsequenzen hat das für Führung und Coaching?

Zunächst zum Begriff: Das V in VUCA repräsentiert die Unbeständigkeit und die hohe Schwankungsbreite, die durch die Dynamik des Wandels entstanden ist. Egal um welche Trends es sich handelt, ob an der Börse, in der Politik oder in anderen Lebensbereichen: Mit schnellen Umschwüngen muss gerechnet werden. Diese Volatilität führt nachvollziehbarerweise zu einer hohen Ungewissheit, dem U in VUCA. Denn wie kann man planen, wenn Themen und Ereignisse sich überschlagen?

Komplexität, repräsentiert duch das C (Complexity), war immer schon zentrales Merkmal des Systemischen. In der VUCA-Welt aber verdichtet sie sich. Optionenvielfalt und Multikomplexität in Gesellschaften sowie Unternehmen sind eine Folge. Eine andere Folge aber sind Chaos und Verwirrung. Beispielsweise können immer häufiger lokale Ereignisse zu Krisen im Weltmaßstab führen. Planung und das Voraussehen von Auswirkungen werden daher immer schwieriger.

A für Ambiguity steht für Mehrdeutigkeit: Weil sich keine Ursache-Wirkungszusammenhänge mehr abzeichnen, erscheint die Verbindung  zwischen Handeln und Wissen immer verwirrender. Häufige Fehlinterpretationen und Missverständnisse sind die Folge. Zudem steht in Frage, was nach allgemeinem Verständnis als wahr gelten darf. Alternative Fakten sind ein typischer Ausdruck dieser Ambiguität.

Die Welt, wie wir sie bislang kannten, verändert ihre Gestalt. Neue Antworten und Fähigkeiten müssen sich entwickeln, um mit diesem Wandel umgehen zu können. Für Unternehmen bedeutet VUCA sprunghafte Innovationen, verkürzte Produkt- und Marktlebenszyklen, ein schneller Verfall alten Wissens sowie eine insgesamt beschleunigte Dynamik. Vor allem mentale Agilität, Generalistentum und die Fähigkeit zum schnellen Wandel werden erforderlich sein, um mit dieser Beschleunigung umzugehen.

Daher wandelt auch Führung radikal ihr Gesicht. Lineare, hierarchisch geprägte Vorgehensweisen und Strukturen treten zurück hinter agilen, selbstgesteuerten Prozessen. Führungskräfte werden zunehmend zu Teambegleitern, Prozessmoderatoren und Coachs. Denn ihre Aufgabe wird es sein, die Rahmenbedingungen für die Selbstorganisation der Einzelnen und des Teams zu gewährleisten. Naturgemäß steht ihr Handeln unter dem Gebot der  Organisation des schnellen Wandels. Aber nicht zuletzt werden sie auch als Stabilitätsanker für die Menschen in Unternehmen dienlich sein müssen.

Was bedeutet nun VUCA für das Coaching im Allgemeinen und das Coaching von Führungskräften im Besonderen? Ganz offensichtlich nehmen die Anforderungen sowie Belastungen in der VUCA-Arbeitswelt zu. Coaching eröffnet einen Lernraum für Selbstorganisation und befähigt den Einzelnen, sebstbestimmt und emotional geklärter mit dem schnellen Wandel umzugehen. Dem Führungskräftecoaching wiederum kommt verstärkt die Aufgabe zu, Menschen in verantwortlichen Positionen in der Auseinandersetzung mit Unbeständigkeit, Unsicherheit, verwirrender Komplexität und Ambiguität zu spiegeln und zu klären.

Gesund bleiben als Führungskraft

9. Dezember 2015

Führungskräfte sind hohen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Erfolgsdruck, Arbeitsverdichtung und permanente Erreichbarkeit gelten als gesundheitsgefährdende Faktoren. Gleich mehrere Studien haben sich 2015 daher dem Thema Führungskräftegesundheit gewidmet. Der Tenor: Deutsche Führungskräfte sind sehr gesundheitsbewusst und achten auf gesunde Ernährung sowie Bewegung. Dennoch geht der Arbeitsalltag nicht spurlos an ihnen vorbei.

Die Studie „Psychische Gesundheit von Manager/innen“ der SRH Hochschule Heidelberg stellt fest, dass Führungskräfte besonders häufig an Burnout und Depression leiden. Auf der Basis einer Befragung von bundesweit insgesamt 282 Führungskräfte unterschiedlicher Führungsebenen und Branchen idenifiziert die Studie als die Psyche gefährdende Faktoren insbesondere Arbeitsintensität, emotionale Anforderungen, eine unausgewogene Work-Life-Balance sowie berufsspezifische Rollenkonflikte.

Die Studie „Wie fühlt sich Deutschlands Führungsetage?“, von TNS Emnid im Auftrag des Hamburger Diagnostik-Zentrums Fleetinsel durchgeführt, betont dagegen den Mangel an Selbstbestimmung als größten Stressfaktor. Die über 300 befragten Führungskräfte litten insbesondere an Häufung von Terminen und Meetings.

Während die deutschen Studien die Sorgfalt hervorheben, mit der deutsche Führungskräfte sich für ihre Gesundheit engagieren, hebt die britische Studie „Long working hours are linked to risky alcohol consumption“ den überhöhten Alkohol- und Medikamenten-Konsum bei Stress hervor.

Coaching kann natürlich weder Burnout und Depression noch Alkohol- sowie Medikamentenmissbrauch therapieren. Aus der Warte eines Coachs leistet allerdings Coaching einen wichtigen Beitrag dazu, dass Führungskräfte frühzeitig die richtigen Prioritäten setzen. Mit Hilfe von Coaching lernen sie, gesundheiterhaltende Faktoren zu stärken und mit Stress besser umzugehen.

Mit weichen Themen führen

1. Februar 2012

439 deutschsprachige Führungskräfte haben im Rahmen des HR-Reports 2011, durchgeführt vom Institut für Beschäftigung und Employability, zu  zentralen Themen der Personalwirtschaft Stellung genommen.

Die Quintessenz: Die so genannten weichen Themen führen die HR-Themenliste an. Führung zu stärken ist für Unternehmen derzeit das wichtigste HR-Handlungsfeld. In vielen Unternehmen ist ein modernes Führungsverständnis bereits verankert, aber noch nicht immer konsequent gelebt.

Die Mitarbeiterbindung steht an zweiter Stelle im Themenkanon, gefolgt von der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit. Um Beschäftigte langfristig leistungsfähig zu halten, betrachten 95,6 Prozent aller Befragten die lebenslange Fort- und Weiterbildung als sehr wichtig oder wichtig. Gleich danach nennen sie die Führungskräfteentwicklung.  Coaching wird in diesem Kontext von 13,7 Prozent für ein sehr wichtiges, von 33,9 Prozent für ein wichtiges Instrument gehalten.

Besonders interessant: Das harte Thema Vergütungsmodelle spielt eine immer geringere Rolle. Der Fokus wandelt sich.

Lebensrollen in Balance bringen

1. Dezember 2011

Burnout – scheinbar das Wort des Jahres 2011. Und egal, ob es sich dabei um eine „Mode-“ oder „Ausweichsdiagnose“ handelt. Die Begeisterung der Öffentlichkeit für diesen Begriff zeigt, dass das Phänomen des Ausgebranntseins und der außerordentlichen Erschöpfung uns allen nicht unbekannt ist.

Was können Sie für sich tun, um Ihr Leben auszubalancieren? Um ein Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung zu erzielen? Ein einfacher Weg des Ausgleichs ist das Austarieren von Lebensrollen.

Work-Life-Balance, das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben, liefert hierzu ein wichtiges Stichwort. Eine Ausgewogenheit der Lebensrollen erfordert allerdings ein feiner differenziertes Konzept – denn ausbrennen können Menschen auch privat.

Im Wesentlichen gilt es, drei Lebensrollen in ein persönliches Gleichgewicht zu bringen. Jeder Mensch braucht Raum für sein „Ich“, ein Mit-sich-selbst-sein ohne Anforderungen und Pflichten.  Jeder Mensch braucht auch Zeit für partnerschaftliche Beziehung. Und jeder Mensch braucht Lebensbezüge, in denen er leistet und Verantwortung übernimmt.

Wann immer Sie merken, dass eine dieser Rollen die anderen zu verdrängen droht, ist Ihre innere Balance in Gefahr. Am besten handeln Sie gleich und tarieren Ihre Lebensrollen neu aus.

Körper und Geist ausbalancieren

1. April 2009

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Im Alltag nehmen wir Körper und Geist oft als gegenläufige Kräfte wahr. Gelegentlich scheint sich der Körper gegen das zu sperren, was für seine Gesunderhaltung vernünftig erscheint. Dann wieder strebt der Geist nach Aktivitäten, die den Körper an seine Belastungsgrenze führen.

Wissen Sie, wie Sie Körper und Geist ausbalancieren können?

Eine Antwort liefert uns das System „Mensch“ selbst. Aus neurobiologischer Perspektive gibt es eine Brücke, die Körper und Geist miteinander in Verbindung bringt.

Diese Brücke besteht aus den physisch-psychischen Rückmeldungen unseres Körpers, also aus Körperempfindungen und Emotionen.

Die Emotionen  bzw. fühlbaren Rückmeldungen auf unser Handeln und Denken greifen neuronal auf die gleichen Schaltkreise zurück, die für Gedanken, Handlungsabläufe und Bewegungen zuständig sind.

Wenn Sie Ihre Emotionen bewusst wahrnehmen und „achtsam“ damit umgehen, stellen Sie die Verbindung zwischen Körper und Geist wieder her. Sie erhalten unmittelbare Rückmeldung auf Ihr Denken sowie Handeln und bringen Körper und Geist in ein neues Gleichgewicht.

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