Posts Tagged ‘Business Coaching’

Neue Coaching-Markt-Studie

17. März 2021

Im Herbst 2020 hat die Machwürth Team International GmbH eine Studie zur Bedeutung und Organisation des Business Coaching in der Personalentwicklung durchgeführt. Anlass war, so der Firmeninhaber Hans-Peter Machwürth, der starke Anstieg der Coachinganfragen in vielen Unternehmen. Coaching gehört inzwischen zu den Basisinstrumenten der Personalentwicklung, wie die Studie bestätigen konnte.

Die Befragung unter 492 Mitarbeitern in Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten ergab, dass 62 Prozent der Coaching-Entscheider die Methode für bereits fest verankert in der Personalentwicklung halten. Potenzielle Coaching-Klienten im Unternehmen sind jedoch nicht im gleichen Maße von diesem hohen Stellenwert überzeugt. Nach wie vor überwiegt in Firmen das Interesse an Einzelcoachings. Für Teamcoaching interessieren sich 47 Prozent der Entscheider, aber nur 33 Prozent der potenziellen Klienten, auch wenn viele Befragte in der Zukunft einen wachsenden Bedarf erkennen.

Die Hauptzielgruppe für Business Coachings sind mittlere Führungskräfte, gefolgt von operativen Führungskräften und Mitgliedern der Geschäftsführung. Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung werden nach wie vor nur in einem sehr geringen Umfang gecoacht. Coachings sind oft Folgemaßnahmen eines Feedback- oder Zielvereinbarungsgesprächs mit Mitarbeitern. Sie werden daher vor allem als individuelle Maßnahmen wahrgenommen.

Das Themenranking im Coaching führt aus Entscheidersicht das Thema Mitarbeiterführung und Mitarbeitersteuerung an, gefolgt vom Konfliktmanagement. Aus Sicht der potenziellen Coachees bedeutsamer ist dagegen das Thema Stressresilienz. Themen wie Gesundheitscoaching, Coaching im Kontext interkulturelle Kompetenzen sowie das Projektmanagement spielen untergeordnete Rollen.

Vor Corona war Coaching vor allem ein Präsenzangebot. Weder Coaching-Plattformen noch Telefon- oder Onlinecoaching nahmen in den Unternehmen einen besonderen Stellenwert ein. Eine schnelle Änderung zeichnet sich jedoch derzeit durch die besondere Konstellation der Homeoffice-Tätigkeit ab. Mit einer Verzahnung der verschiedenen Coaching-Modi ist wohl in den kommenden Jahren zu rechnen.

Wie finden Unternehmen die benötigten Coachs und welche Kriterien sind für die Auswahl wichtig? Zumeist erfolgt der Vorschlag eines bestimmten Coachs durch Personalentwickler, die dabei auf einen internen Coaching-Pool oder auf Empfehlungen aus dem eigenen Netzwerk zurückgreifen. Bevorzugt werden Coachs mit langjähriger Berufserfahrung gewählt. Dabei spielen Referenzen, persönliche Empfehlungen und der Nachweis einer Coaching-Ausbildung ebenfalls eine Rolle. Von geringerer Bedeutung ist die Frage, ob der Coach von Haus aus Psychologe ist oder über eine Zertifizierung verfügt.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass Coaching gerade auf einen Funktionswandel zusteuert. Der individuelle Charakter des Coachings wird sich wandeln zu einer Maßnahme der Team- und Organisationsentwicklung. Im Zuge der agilen Bewegung wird sich der Fokus verlagern auf Projektarbeit, Prozessmanagement und Kulturveränderung in Organisationen.

Life Coaching oder Business Coaching?

9. Juni 2020

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Wer einen Coach sucht, stößt des Öfteren auf die Frage, ob der gesuchte Anbieter ein Life- oder Business Coach sein sollte. Das ist für zukünftige Klienten nicht einfach zu beantworten. Denn dazu bräuchten sie bereits die Hilfe des Coachs. Das Problem mit Problemen, die nach wie vor oft Auslöser und Anlass für das Coaching-Bedürfnis sind: Es ist schwierig, sie einzelnen Lebenssphären genau zuordnen zu können.

Das Einstiegs-Coaching-Thema erweist sich in vielen Fällen nicht als das Thema, das später das eigentliche Thema ist. Die Frage nach Life Coaching oder Business Coaching stellt sich dem systemischen NLP-Coach daher nicht. Wenn das Coaching im beruflichen Umfeld stattfindet und eine vertrauensvolle Basis zwischen Klient und Coach aufgebaut ist, kommt oft sehr schnell das Gespräch auf den privaten Kontext des Klienten. Nicht selten lässt sich auch genau in diesem Kontext eine Lösung für das professionelle Anliegen finden.

Umgekehrt schneidet natürlich auch jedes Life Coaching die berufliche Seite des Menschen an. Denn wer kann schon beide Sphären klar voneinander trennen, zumal seit dem rasanten Anstieg der Homeoffice-Arbeit durch die Corona-Krise für viele Schreibtischarbeiter beide Lebensfelder zusammengewachsen sind. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Menschen ausdrücklich wünschen, die beiden Lebenssysteme Privatleben und Arbeit enger miteinander zu verzahnen.

Die Unterscheidung in Life und Business Coaching entspricht also weder den modernen Lebensbedürfnissen, noch ist sie aus intra-systemischer Warte theoretisch schlüssig. In Anlehnung an den Soziologen Niklas Luhmann betrachten inter-systemische Coachs das jeweils nicht fokussierte System, ob beruflich oder privat, als Umwelt des fokussierten Systems. Aus intra-systemischer Warte aber, jenseits der Soziologie, vermischen sich die Systeme nach den individuellen Maßstäben des Klienten. Das Unbewusste entscheidet, was womit und warum zusammenhängt.

Für Coachs empfiehlt es sich daher, weder in ihrer Ausbildung noch in der Praxis eingegrenzt zu denken. Selbstverständlich ist aber, dass jeder thematisch spezialisierte Coachs die nötige Feldkompetenz in seinem Gebiet braucht. Ein vorwiegend im Business tätiger Coach zum Beispiel braucht Fach- und Erfahrungswissen aus der Wirtschaft. Ein auf Beziehungen spezialisierte Privatkunden-Coach ist für Qualität auf das nötige Know-how aus diesem Bereich angewiesen.

Weiterentwicklung anstreben

1. Februar 2016

mann-junger

Die Herausforderungen, mit denen Führungskräfte tagtäglich umzugehen haben, wachsen stetig. Führungskräfte klagen vor allem über die zunehmende Komplexität ihrer Aufgaben. Mangelnde Unternehmensstrukturen und geringe Strategieklarheit, so ihre Wahrnehmung, tragen noch zur Verschärfung ihrer Berufssituation bei.

Über 80 Prozent der Befragten sehen aus diesem Grund in ihrer persönlichen Weiterentwicklung den Schlüssel zur Lösung. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Galileo Institut, Köln, im vergangenen Jahr auf der Basis der Befragung von 61 Führungskräften durchgeführt hat.

Neu im Ranking der bedeutendsten Führungsherausforderungen ist, neben der Klage über die immer schwierigere Planbarkeit, der konstatierte Mangel an Mitarbeitern, die eigenverantwortlich handeln.

Sahen 2014 noch viele Führungskräfte im Gruppen-Coaching mit Gleichgesinnten eine Lösung, so favorisieren jetzt das Einzel-Coaching. Insbesondere der Coach als Sparrings-Partner ist bei Führungskräften gefragt.

„Für Führungskräfte wird der offene, vertrauensvolle Gedankenaustausch mit einem Partner, der sie wirklich versteht, immer wichtiger“, erklärt Gudrun Happich, die Leiterin des Galileo Instituts. Sie betont, dass auch Business Coachs gefordert sind, sich auf diese neue Bedürfnislage einzustellen.

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