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Schritte zu beweglichen Gedanken

25. Juni 2020

Gehen ist ganz einfach. Das weiß jedes Kind. Gehen ist ganz schön komplex. Das erfahren Kleinkinder beim Laufenlernen, wenn sie durchschnittlich 17 Mal in der Stunde fallen. Der irische Neurobiologe Shane O´Mara interessiert sich für das Gehen, weil er davon überzeugt ist, dass es ganzheitlich für „jeden Aspekt des Seins“ förderlich ist. Er untersucht, was die Wissenschaft darüber weiß und warum es uns so guttut. „Es ist, als mobilisiere der bloße Akt des Aufstehens kognitive und neuronale Ressourcen, die sonst ungenutzt bleiben.“

Gehen gibt uns Richtung und räumliches Vorstellungsvermögen bzw. eine dreidimensionale Orientierung im Raum. Unser Gehirn verfügt in seiner kognitiven Karte der Welt sogar über Ortszellen, die bestimmte Plätze exakt kartieren, während uns Kopfrichtungszellen räumlich ausrichten können. Über das Vorstellungsvermögen und den Rhythmus verleiht uns Gehen auch ein Gefühl für Zeit. Wer das Gehen für sich erobert, kann sich auch besser in seinem Leben orientieren.

Gehen leistet noch mehr, denn es hat auch eine zutiefst soziale Dimension. Gemeinsam Gehen ist eine koordinative Leistung von hoher Komplexität. Zum einen müssen wir unsere eigenen Bewegungen ausrichten. Zum anderen haben wir die Aufgabe, die Bewegungsrichtungen der anderen vorauszusagen und mit unserem Bewegungsmuster zu harmonisieren. In diesem Akt der interpersonalen Synchronisation gleichen sich unsere Körperprozesse wie Herzschlag oder Atmung an.

NLP´ler kennen den Prozess der Synchronisation als Pacen, Spiegeln und Rapport. „Die Nachahmung des Verhaltens anderer und die Bereitschaft, andere nachzuahmen, sind“, so O´Mara, „im Nervensystem fest verdrahtet.“ Der soziale Aspekt des Gehens hat nicht zuletzt dazu geführt, dass Menschengruppen wandernd die ganze Welt erobern konnten.

Gehen ist außerdem die Basis für Kreativität. Friedrich Nietzsche ging sogar so weit zu behaupten, dass nur die „ergangenen Gedanken“ Wert haben. Denn Kreativität entsteht nicht im sogenannten aktiven Exekutivmodus, sondern im Ruhezustand, dem Default-Modus, einem Zustand des Gedankenwanderns. Gedankenwandern führt über das Vernetzen weit auseinander liegender Hirnareale zu neuartigen Vernetzungen von Ideen. Umso wichtiger, so O´Mara, Lernen und Kreativität im gesellschaftlichen Raum bewegt zu gestalten.

Dass Bewegung auch gesund ist, ist natürlich nichts Neues. Kaum eine Körperfunktion profitiert nicht von regelmäßigem Gehen. Auch die Seele liebt es, aktiv zu sein. Studien legen nahe, dass die Persönlichkeitsentwicklung durch körperliche Aktivität gefördert wird. Weitere Beispiele liefern das Pilgern und der Kult um das japanische Waldbaden. Bewegung baut Stress ab, erhöht die Aufmerksamkeitsfähigkeit und mindert die Neigung zu Depressionen.

Nicht zuletzt ist das Gehen eine menschliche Besonderheit. Aufrechtes Gehen, Bipedie genannt, erlaubt den Einsatz von Werkzeugen und sorgt auch im Denken für eine Beweglichkeit, die Tieren verwehrt ist. Und weil das „Glück des Gehens“, das O´Mara beschreibt, kein Geld kostet, steht es jedem jederzeit zur Verfügung.

Mit NLP den richtigen Hebel finden

13. März 2012

Wie lässt sich nachhaltig Wandel erzielen? Welche Aktionen bewirken Qualitätssprünge, bei welchen verpufft die aufgewendete Energie? Wie kann mit einem möglichst geringen Kräfteeinsatz möglichst viel erreicht werden? Auf diese Frage hat sich NLP spezialisiert.

In einer komplexen Welt geht es immer wieder um die Frage, wie wir unseren Kräfteeinsatz planen. Einfach drauf los handeln kostet Kraft und ist kein Garant für Erfolg. Das wusste schon Vilfredo Pareto, der dieser Frage im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wissenschaftlich nachgegangen ist.

Seine Formel für den Erfolg: Viele Aufgaben lassen sich mit einem Mitteleinsatz von 20 Prozent so erledigen, dass damit 80 Prozent aller Probleme gelöst werden können. Anders gewendet: Für 20 Prozent Ergebnis wenden wir bei falscher Mittelwahl 80 Prozent Energie auf.

Und genau davon handelt NLP. Das Neurolinguistische Programmieren sucht nach „dem Unterschied, der den Unterschied macht“. Es fokussiert sich auf die 20 Prozent unserer Überzeugungen, Handlungsformen und Verhaltensweisen, mit denen wir 80 Prozent Erfolg erlangen können.

Ein Beispiel dafür ist die Nutzung der Körpersprache. Während im Allgemeinen die Überzeugung herrscht, dass vor allen Worte wirken, nutzt NLP das Wissen, dass über 80 Prozent der Kommunikation auf körpersprachlichen Signalen beruht. Das Pacing, das Eingehen auf die Körpersprache des Gegenübers, ist der Schlüssel für die gelungene Verständigung. Die sorgfältige Wahl der Worte kann diese Wirkung dann noch weiter erhöhen.

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