Entwicklung der Coaching-Honorare

18. März 2020

mann-junger

Anfang März 2020 hat der Roundtable der Coaching-Verbände (RTC) seine 18. Marketing-Umfrage veröffentlicht. Neben den wirtschaftlichen Entwicklungen des Coaching-Markts untersucht die Studie in diesem Jahr die Frage, wie Coachs zur gesetzlichen Regulierung ihrer Tätigkeit stehen. Das Fazit: Wie in der Vorjahresstudie ist knapp die Hälfte der Befragten dafür. Die Zahl der Gegner hat dagegen abgenommen.

Die Ursache dafür findet sich nicht zuletzt im wirtschaftlichen Gefälle zwischen älteren und jüngeren Coachs. Der durchschnittlich erlöste Stundenumsatz ist im letzten Jahr um fast 10 Prozent auf 151 Euro gefallen. Während aber ältere und erfahrenere Coachs noch einen durchschnittlichen Stundensatz über 170 Euro erlösen, liegen die in der Regel jüngeren Regulierungsbefürworter oft unter dem Stundensatz von 151 Euro. Sie versprechen sich von mehr Transparenz und nachvollziehbaren Qualitätsstandards einen persönlichen Zugewinn, während die Senior Coachs durch neue Regeln keine Verbesserung erwarten können.

Der Coaching-Markt wird mit 55,1% nach wie vor von Frauen dominiert, auch im Business-Umfeld. Während Männer nur 35% ihres Umsatzes mit Coaching bestreiten, sind es bei Frauen 38,8%. Die Stundenhonorare von Frauen liegen jedoch mit 147, 83 Euro unter den männlichen Stundenhonoraren von 158,16 Euro. Sowohl bei den Business Coachings als auch bei den privaten Coachings schneiden Frauen finanziell schlechter ab.

Die Studie kann die Gründe für den Verfall des durchschnittlichen Coaching-Stundenpreises noch nicht erklären. Vermutet wird jedoch, dass nicht zuletzt Online-Coaching-Portale dazu beigetragen haben. In einer Nachfolgestudie soll genau diese Fragestellung im Mittelpunkt stehen.