Posts Tagged ‘Neurobiologie’

Gehirngerechter führen?

2. Juni 2023

Mit Flow @ Work, möchte die Neuro-Bestseller-Autorin Friederike Fabritius zeigen, wie Gehirn-Know-how auch für die Führung fruchtbar gemacht werden kann: „Wer versteht, wie unterschiedliche Gehirne ticken, ist auf dem besten Weg, eine lebendige und vor allem erfolgreiche Arbeitskultur zu gestalten.“ Das vielleicht ja gar nicht so überraschende Ergebnis: Bekannte Modelle bewähren sich auch unter Neuro-Vorzeichen. Denn die von Fabritius vorgestellte Neuro-Signatur erweist sich als Anreicherung klassischer Typologien mit Neurotransmitter- und Hormon-Know-how.

Sie unterscheidet vier verschiedene Motivations-Typen auf der Basis ihrer neurologischen Anlage: Menschen mit einer dopaminlastigen Neuro-Signatur sind kreativ und lieben den Nervenkitzel. Serotonin-gesteuerte Menschen dagegen bevorzugen Stabilität und Struktur. Testosteron-Gesteuerte sind mutig und entscheidungsfreudig, während die Neuro-Signatur Östrogen vor allem auf Kooperation und Kommunikation setzt. Diese Beschreibungen sind für jede Typologie-Kundigen natürlich nicht neu, genausowenig wir ihr Plädoyer für die Führung: Respekt vor den unterschiedlichen Qualitäten jeder Neuro-Signatur und eine Führungskultur der neuronalen Diversität.

Doch mit einem Argument setzt sie einen neuen Fokus in der Diversitäts-Diskussion: Baut man auf äußere Diversitätsmerkmale wie Geschlecht oder Hautfarbe, sorgt das nicht automatisch für die Diversität der Denkstile. Denn meist unbewusste klassische Selektionskriterien sorgen trotz formaler Diversität für einseitige mentale Präferenzen in Teams. Phänomene wie das Gruppendenken tragen außerdem dazu bei, in Austauschprozessen die Vielfalt der Argumente einzuschränken. Aber braucht es zur Lösung vor allem Neuro-Know-how?

Mit ihren Argumenten reduziert Fabritius Führung auf eine Frage der biologischen Ausgewogenheit. Dabei lautet die eigentliche Frage doch, welcher Sinn und welche Werte in Organisationen und Gesellschaften gelebt werden wollen und welche Strukturen und Arbeitskulturen diesen Zwecken dienen. Neurobiologisch ausgewogen zusammengestellte Teams kommen vielleicht leichter zu reflektierten und erfolgreichen Lösungen. Doch die eigentliche Aufgabe von Führung wird damit nicht gelöst. Fabritius füllt diese Lücken mit Tipps zur Lebensführung und Ernährung, die wir bereits aus anderen Kontexten kennen. Was bleibt ist der Appell, Führung menschengerecht und individuell zu gestalten.

Funktioniert Gedankenlesen?

16. November 2022

„Die Gedanken sind frei“, heißt es in einem deutschen Volkslied. Ist die neurobiologische Forschung gerade dabei, dieser Freiheit ein Ende zu setzen und Gedanken „lesbar“ zu machen? Der Neurowissenschaftler John-Dylan Haynes untersucht in Fenster ins Gehirn zusammen mit dem Wissenschaftsautor Matthias Eckoldt, was die Neurowissenschaft tatsächlich bereits zu leisten vermag und was (noch) als Marketing-Gag gelten darf.

Die zentrale Botschaft der Autoren: Die Neurowissenschaft hat die Sprache der Hirnaktivitätsmuster noch nicht geknackt. Aber es gibt bereits erfolgreiche Versuche, den Gedankencode für einfache Konzepte auszulesen. So hat die TV-Reporterin Sarah Elßer Haynes und sein Team herausgefordert: Die Forscher sollten allein auf der Basis von Hirnmessungen herausfinden, welches der zehn von ihr ausgewählten Bild sie gerade innerlich betrachtet. Die Forscher waren in jedem einzelnen Fall erfolgreich.

So einfach, so gut. Denn Gedankenlesen ist natürlich komplexer. Im beschriebenen Fall ging es um das Erkennen von einfachen Bildern ohne jeden Handlungskontext. Doch die „Sprache“ des Gehirns ist nicht allein in Bildern codiert, sondern auch in Sprache im Sinne des Wortes. Sprache arbeitet nicht nur mit mehrdeutigen, zum Teil auch bildhaften Begriffen, sondern drückt durch die Satzkonstruktion noch einmal auf eine ganz andere Art als Bilder komplexe Beziehungen der einzelnen Teile eines Gedankens aus. Gedankenlesen heißt also, das komplexe Zusammenwirken von Bildern, Sprache und auch Gefühlen im Gehirn zu verstehen.

Gedankenlesen ist aber noch komplexer. Geht es darum, die bewussten Gedanken eines Menschen zu erfassen? Oder erstreckt sich das Gedankenlesen auch auf das Unbewusste in unserem Gehirn? Zum Beispiel auch auf Träume? Experimente beweisen, dass der Gehirnscanner Traumbilder tatsächlich mit einer 80-prozentigen Trefferquote lesen kann. Spannend für Laien: Das Gehirn codiert Trauminhalte auf die gleiche Art wie im Wachzustand. Aber kann man mit moderner Technik auch Gefühle „auslesen? Auch das funktioniert, obwohl Gefühle auf eine komplexe Art und Weise in mehreren Bereichen des Gehirns gleichzeitig codiert sind.

Wahrnehmungen, Vorstellungen, Träume, Erinnerungen, Gefühle und unbewusste geistige Prozesse lassen sich also, wenn auch noch sehr unvollkommen, durch aufwändige Lernprozesse eines Rechners unter Laborbedingungen erfassen. Doch handelt es sich bei diesem Vorgang nicht um ein universelles Gedankenlesen, sondern um einen individuellen, für jede Person einzeln durchzuführenden Prozess. Weil die neuronalen Muster der Menschen vergleichbar sind, aber doch verschieden, entsteht ein enormer Maschinen-Lernaufwand.

Es gibt noch zwei weitere Gründe, warum Gedankenlesen nicht so einfach funktioniert, wie es Meta und Elon Musk in der Öffentlichkeit präsentieren: Zum einen sind die Scanner aufgrund ihrer enormen Größe noch lange nicht alltagstauglich. Zum anderen setzt Gedankenlesen im vollumfänglichen Sinne eine Schnittstelle zum Gehirninneren voraus. Der Cyborg lässt grüßen! Langfristig wirft die Forschung zum Gedankenlesen vielerlei ethische Fragestellungen auf. Auf kurze Sicht liefert sie uns allerdings wertvolle Einblicke in unseren Geist.

Neurowissen in die Praxis transferieren

13. April 2018

gruppe

Wie funktionieren Lernen und Verändern? Was müssen Coachs und Trainer über das Gehirn wissen, um nachhaltige Wirkungen in Lern- und Veränderungsprozessen zu erzielen? Welche Erklärungsmetaphern, Methoden und Herangehensweisen bewähren sich aus neurobiologischer Sicht? In ihrem Buch Neurodidaktik für Trainer geben die Coachs sowie Trainer Franz Hütter und Sandra Mareike Lang praktisch umsetzbar Hinweise für alle, die ihr Know-how gezielter weitergeben wollen.

Eine zentrale Erkenntnis: Die starre Trennung zwischen Training als Wissensvermittlung und Coaching sowie Supervision als Erlebnisraum zur Selbsterfahrung und Selbstentwicklung ist aus neurobiologischer Perspektive wenig sinnvoll. Denn Lernen funktioniert dann am besten, wenn Menschen Wissen, Erleben und Emotionen unmittelbar und am besten bewegt verknüpfen können. Training als Einüben von Verhaltensweisen, die dann im Alltag automatisch abgerufen werden können, hat ohnehin ausgedient.

Viel wichtiger, so auch der Neurobiologie Gerald Hüther, ist die Förderung unserer Fähigkeit, aus Konditionierungen auszusteigen und unsere Selbststeuerung zu stärken. Das aber setzt die Arbeit mit Werten voraus. Während unser Bewusstsein unseren subcorticalen Programmierungen aus der Vergangenheit ausgeliefert ist, fördert das Reflektieren von Wertekritierien mit Hilfe des Präfontalcortex die Orientierung an einer selbstgestalteten Zukunft. NLP-Anwender erkennen hier das Prinzip der logischen Ebenen wieder.

Hütter und Lang machen es sich auch zur Aufgabe, den sogenannten Neuro-Bullshit zu enttarnen. Neuro-Bullshit Nr. 1: Unser Gehirn nutzt nur 10 Prozent seines Potenzials. Auch viele Metaphern zum Gehirn führen in die Irre. So ist der Hirnstamm nicht wirklich das Reptiliengehirn des Menschen. Eine weitere wichtige Leistung der Autoren: Sie untersuchen alle standardmäßig in Trainings verwendeten Modelle auf ihre neurowissenschaftliche Tragfähigkeit. Die Hypnose beispielsweise erweist sich als ausgesprochen nützlicher Zugang, um Menschen zur Veränderung anzuregen und Kreativität zu stimulieren.

Zuguterletzt geben Hütter und Lang eine Ausblick auf die Trainingstrends, die die Zukunft bestimmen werden. Das Lernen höherer Ordnung, das sich am Reifegrad einer Persönlichkeit orientiert, wird wohl zukünftig prägend sein: Achtsamkeitsansätze und spielerische Methoden verbinden sich dabei mit dem digital vernetzten, selbstverantwortlich gesteuerten Lernen.

 

Selbststeuerung oder Autopilot?

20. November 2017

Beim Autofahren zeichnet sich der Trend zum Autopiloten ab. Doch wie sieht es in der Neurobiologie aus? Eine zentrale Frage auch für Coachs, denn systemisches Coaching fußt auf dem Selbstführungskonzept. Der Arzt und Neurobiologe Joachim Bauer hat in seinem Buch zur Selbststeuerung die Wiederentdeckung des freien Willens in den Blick genommen. Er wendet sich gegen die gefährliche Verneinung der Willenskraft, wie sie in der Gehirnforschung um die Jahrtausendwende üblich war, und zeigt, dass auch das Unbewusste kein Gegner unserer freien Enscheidungen ist.

Noch 2003 formulierte der Neurobiologe Gerhard Roth: Nicht das Ich, sondern das Gehirn entscheidet. Und sein Kollege Wolf Singer sprach 2004 von deterministischen neuronalen Prozessen, die den freien Willen relativieren. Bauer dagegen betont die auf Kooperation angelegte Zweigliedrigkeit unsereres Gehirns: Das Basissystem erlaubt triebhaftes, spontanes und überwiegend automatisches Verhalten. Der Präfontale Cortex wiederum ist der Ort des freien Willens. Bei guter Steuerung durch das Selbst arbeiten beide Systeme wirkungsvoll zusammen

Selbststeuerung ist jedoch kein Selbstläufer, wie Bauer hervorhebt. Sie bedarf der Erziehung und stetigen Kultivierung. Die Förderung der Selbststeuerung in der Pädagogik und der alltäglichen Lebensführung, zum Beispiel durch Achtsamkeitstraining, bezeichnet Bauer als zentrale Aufgaben der Gegenwart. Denn wo es war, soll Ich werden. Auch Störungen des freien Willens, beispielsweise durch Priming, lassen sich aufdecken und durch Vernunft in ihren Auswirkungen klären.

Dieser Klärungsprozess des freien Willens ist nicht nur ein individueller, sondern immer auch ein sozialer Verständigungsprozess. Wir brauchen Dialoge mit anderen, um unser Selbst zu erkennen und unseren Willen zu schärfen. Nicht zuletzt der Coach kann als guter Sparringspartner dienen, mit dessen Hilfe Menschen ihre Selbstführung (wieder-)entdecken und ihre Potenziale entwickeln können.

Auf die schlaue Art leistungsfähig sein

2. November 2015

gruppe

„Sport macht schlau“, verspricht der Sportwissenschaftler und Hirnforscher Frieder Beck. In seinem gleichnamigen Buch bringt er Laien auf verständliche Art und Weise nahe, wie sie die Ergebnisse der Hirnforschung für geistige und sportliche Höchstleistungen nutzen können.

Der Zusammenhang zwischen Bewegtheit und geistiger Beweglichkeit war schon Goethe bekannt: „Was Du Dir abläufst auf dem Schuh“ so seine These, „das fließt Dir geistig doppelt zu.“ Doch wie lässt sich dieser Zusammenhang erklären? Sport, so Becks Feststellung, steigert die Fähigkeit zur Selbstregulation im Sinne der gezielten und  bewussten Steuerung von Aufmerksamkeit, Verhalten und Emotionen.

Zahlreiche Testreihen zeigen, dass sich körperliche Fitness sowohl kurz- als auch langfristig auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. Denn Bewegung lässt Neuronen und Synapsen „sprießen“ und erzeugt ein immer komplexeres Netzwerk, auf das wir bei Denkprozesse zurückgreifen können. Sport ist daher auch eine praktische Anti-Ageing-Methode für das Gehirn.

Damit die beschriebenen Effekte auftreten, braucht unser Gehirn das „Glückshormon“ Dopamin. Wie aber setzen wir unsere Dopaminproduktion möglichst wirkungsvoll in Gang? Beck empfiehlt ein Training, bei dem folgende Aspekte aus neurobiologischer Warte besonders wichtig sind:

  • das Training sollte sich im aeroben Bereich bewegen
  • Spaß machen
  • möglichst abwechslungsreich sein und
  • überraschende Erfolgserlebnisse vermitteln.

Auf dieser Grundlage gelingt es auch ehemaligen Bewegungsmuffeln, dranzubleiben. Denn mit dem richtigen Training produziert das Gehirn genau den Hormoncocktail, der hohe Motivation hervorbringt.

Eigenständig denken und gemeinsam Handeln

1. Juni 2015

Etwas mehr Hirn, bitte, lautet die Aufforderung des Neurobiologen Gerhald Hüther, der mit seinem neuesten Buch zur Wiederentdeckung der Freude am Denken und der Lust am gemeinsamen Gestalten einlädt. Seine These: „Jedes Lebewesen kann das in ihm angelegte Potenzial nur in einem koevolutionären Prozess mit allen anderen Lebensformen zunehmend besser zur Entfaltung bringen.“

Hüther beschreibt das Gehirn des Menschen als lernfähiges bzw. neuroplastisches System, das sich selbst organisiert. In Auseinandersetzung mit der Umwelt können Menschen sich fortentwickeln und transformieren. Zudem ist der Mensch als einziges Lebewesen der Erde in der Lage, über sich selbst nachzudenken und zu sich selbst und der Welt neue Perspektiven einzunehmen.

Die Suche nach Erkenntnis, so Hüther, geht allerdings in die Irre, wenn Menschen Lebewesen mit den gleichen Maßstäben wie Maschinen messen und damit das Prinzip der Selbstorganisation aus den Augen verlieren.

Als kritische Entwicklungsmotoren betrachtet Hüther auch Prinzipien wie Wettbewerb, Druck oder übermäßige Spezialisierung. Denn „kein lebendes System existiert für sich allein„. Menschliche Potenzialentfaltung ist auf die Einbettung in soziale Systeme angewiesen. Menschsein braucht Autonomie und zugleich soziale Verbundenheit.

Das Gehirn trainieren

1. Oktober 2014

061

Wer sind wir? Haben wir von Beginn unseres Lebens an einen Charakter, festgelegt durch Gene und erste, frühkindliche Erfahrungen? Kommen wir mit Persönlichkeitsstrukturen zur Welt, die nur noch in einem begrenzten Rahmen veränderbar sind? Der Psychologe und Neurophysiologe Niels Birbaumer spricht stattdessen in seinem Buch Dein Gehirn weiss mehr, als Du denkst von der „schier unbegrenzte[n] Formbarkeit des Gehirns.“

Seine Überzeugung: Das Gehirn ist gleichgültig. Es lebt keinen bei unserer Zeugung angelegten charakterlichen Plan. Stattdessen ist es von Anfang unseres Lebens an darauf ausgerichtet, erwünschte und belohnende Effekte zu erzielen. Verändern sich die Belohungsstrukturen, verändert sich auch das Gehirn. Es lernt dann bereitwillig und noch bis ins hohe Alter um. Nur wenige unserer Anlagen hält Birbaumer für festgelegt und unveränderbar.

Seine Schlussfolgerung: Wir haben einen großen Einfluss auf unser Denken. Wir sind nicht das Opfer einer stabilen, nur wenig formbaren Persönlichkeit. Stattdessen bilden wir unsere Persönlichkeit  und unsere Fähigkeiten täglich in Auseinandersetzung mit der Umwelt heraus. Wie ein Muskel lässt sich das Gehirn trainieren.

Als einen Weg zu diesem Ziel stellt er das Neurofeedbacktraining vor. Ein Training, das ermöglicht, Hirnvorgänge selbst zu kontrollieren. Sogar bei Krankheiten wie ADHS, Parkinson oder Demenz hat sich diese Methode bewehrt. Eine Ermunterung auch für alle Gesunden, die in ihrem Leben neue Wege gehen wollen.

Die Macht innerer Bilder nutzen

11. Mai 2010

Wer Visionen bislang für „Luftschlösser“ hielt, erhält durch das Buch des Neurobiologen Gerald Hüther zur Macht der inneren Bilder Anlass, seine Position zu überdenken. Hüther zeigt, wie innere Bilder uns nicht nur lenken, sondern ungeahnte Freiheit eröffnen können.

Bilder, dazu gehören sowohl Seh- als auch Hör- und Fühlbilder, funktionieren wie im Gehirn angelegte Pläne zur Organisation und Strukturierung unseres Lebens.

Das Besondere an  Bildern: Im Vergleich zu Genen können sie verhältnismäßig schnell und eigengesteuert verändert und damit zügig neuen Herausforderungen angepasst werden.

Doch innere Bilder dienen nicht nur der Selbststeuerung in einer sich wandelnden Umwelt. Sie bieten Menschen auch die Möglichkeit, weiterzudenken und proaktiv die Welt zu prägen.

Wer außer wir selbst könnte uns davon abhalten, die Freiheit zu nutzen, zu der unser Gehirn uns befähigt? Werden Sie zum Visionär und fangen Sie gleich damit an, persönlich herausfordernde Zielbilder zu entwickeln und zu leben.

Mit dem inneren Schweinehund umgehen lernen

21. Juni 2007

Kennen Sie das? Sie haben einen Plan geschmiedet, um ein Ziel zu erreichen, das Ihnen am Herzen liegt. Voller Elan leiten Sie Ihr Projekt ein, denn schon in Kürze möchten Sie sportlicher oder vielleicht beruflich erfolgreicher sein.

Nach einer Weile jedoch ziehen Sie nüchtern Bilanz: Der innere Schweinehund, konkurrierende Wünsche und ungünstige Umstände haben dazu beigetragen, dass Sie Ihr Ziel nicht oder nur zum Teil haben umsetzen können.

Bestimmt fallen Ihnen weitere Erlebnisse ein, die davon zeugen, dass es nicht leicht ist, sich selbst und andere zu verstehen. Oder woran liegt es, dass Wunsch und Wirklichkeit in unserem Leben auseinandergehen? Vielleicht daran, dass unser Geist etwas will, was unser Körper nicht wünscht? Dass unsere Gedanken aus widersprüchlichen, zu unterschiedlichen Zeiten die Oberhand gewinnenden Stimmen bestehen?

Das Besondere an NLP: Mit kleinsten mentalen Schritten gelingt es Menschen, sich selbst neue Wege und Sichtweisen zu eröffnen. Denn NLP setzt exakt an der Stelle an, an der Erfahrung neurobiologisch in Denkstrukturen umgesetzt wird. NLP geht dabei von der Annahme aus, dass Menschen in Kontakt mit der Welt nicht auf diese selbst, sondern lediglich auf das reagieren können, was ihre Sinne sie über die Welt wahrnehmen lassen.

So lebt jeder mit einer mehr oder weniger präzisen mentalen Landkarte von der Welt, die aber nicht mit ihr identisch ist. Wenn Sie Einfluss auf Ihre mentale Landkarte nehmen, verändern Sie folglich auch Ihre Erfahrungen mit der realen Welt.

Nehmen wir einmal an, dass Sie davon überzeugt sind, kein sportlicher Mensch zu sein. Sie wissen vielleicht nicht, wann und wie diese Überzeugung geprägt wurde. Aber wann immer Sie an körperliche Aktivitäten denken oder diese entwickeln, nehmen Sie sie mit dem mentalen Filter „ich bin unsportlich“ wahr.

Folglich strengt es Sie an, sich dauerhaft für Sport zu motivieren. Innerlich abqualifiziert als „unsportlicher Mensch“, wird es auch schwierig für Sie sein, in Ihren Aktivitäten Hinweise auf einen erfolgreichen Wandel in Ihrem Selbstbild zu erkennen.

Genau an dieser Stelle unterstützt Sie NLP, Ihr inneres Programm umzuschreiben und ein differenziertes Bild zu entwickeln. Was heißt für Sie „sportlich“? Verdient nur Zehnkampf, Fußball oder Marathonlauf dieses Etikett? Oder dürfen Sie auch Ihre allabendliche Runde um den Häuserblock dazu zählen? Gehört zu den Kriterien für „Sportlichkeit“ eine Siegerurkunde? Oder auch das gute Körpergefühl nach einer Wanderung?

Haben Sie den verallgemeinernden Charakter Ihrer Ursprungsüberzeugung erkannt, werden Ihre Sinne wach für neuartige Rückmeldungen zu Sport: Sie spüren die Wohlfühlsignale Ihres Körpers, sehen Ihre Leistungen in einem wohlwollenden Licht und hören auf positives inneres und äußeres Feedback. Ihren Negativfilter zu Sportlichkeit haben Sie nun selbst „neurolinguistisch“ in ein positives Wahrnehmungsmuster umgekehrt. Wie geht es Ihrem inneren Schweinehund jetzt?

NLP versteht sich als ein ganzheitlicher Ansatz, der auf der Basis unserer Gehirnstrukturen Körper, Seele und Geist integriert. Zugleich ist er aber auch eine Sammlung einfach zu erlernender, erfolgreicher Techniken, mit deren Hilfe Sie gewünschte Veränderungen herbeiführen können.

Durch die Veränderung der inneren Landkarte über die Sinne gelingt es, in oft über lange Zeit als schwierig und schwer empfundene Themen eine ungeahnte Leichtigkeit, eine angenehmere Farbigkeit und eine wohltuendere Klangfarbe zu bringen.

Da NLP auf die Struktur der Erinnerung und nicht auf den Inhalt selbst fokussiert, kann sich ein solcher Veränderungsprozess ohne Mobilisierung schmerzhafter alter Erinnerungen und mit nachhaltiger Wirkung vollziehen.