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Körperliche Symptome entschlüsseln

11. Mai 2012

Körperliche Symptome und Krankheiten empfinden wir zunächst als einschränkend und deuten sie als Störfaktoren auf dem Weg zu unserer persönlichen Zufriedenheit. Bei näherer Betrachtung erweisen sie sich jedoch als wichtige Informationsquelle für Themen, die zur Lösung anstehen.

In Mein Körper erinnert sich zeigt die Aufstellerin Kristine Alex, wie man mit Symptomaustellungen Gefühle sprechen lassen kann. Sie liefert umfangreiche Beispiele für die kreative Sprache des Körpers, die sich in organischen Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Tinnitus, aber auch seelisch-körperlichen Symptomen wie Erschöpfung oder Stress, ausdrückt.

Aufstellungen verdeutlichen, welche Persönlichkeitsanteile an der Erzeugung eines Symptoms beteiligt sind. Sie helfen außerdem, die Botschaft der Symptome in eine für uns verständliche Sprache zu überführen. Denn erst wenn wir diese verstehen, bahnt sich eine Lösung an.

Kristine Alex´ Buch führt einfach und transparent in den Ablauf einer Aufstellung ein. Das Buch ist dennoch kein Leitfaden für Aufsteller, sondern vielmehr ein Lesebuch für alle, die sich anhand konkreter Fallbeispiele in die Sprache des Körpers einlesen wollen. Und vielleicht auch Anregung, das eine oder andere eigene Symptom zu entschlüsseln.

Den persönlichen Lösungsraum erweitern

18. März 2008

 

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In emotional belasteten Lebenslagen fällt es uns schwer, den Überblick über unsere Situation zu gewinnen. Unsere eigenen Argumente liegen miteinander im Widerstreit und wir wissen nicht so recht, welcher Standpunkt für uns der richtige ist. Warum nicht, so die wortwörtlich interpretierte Lösung des NLP, einfach einmal alle Argumente aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und so die beste Lösung finden?

Und so einfach können Sie Ihren eigenen Argumenten in´s Auge sehen: Orientieren Sie sich im Raum und lassen Sie sich von Objekten finden, die als Stellvertreter für Ihre Argumente stehen. Finden Sie auch einen Gegenstand, der Sie selbst repräsentiert. Ihr Stellvertreter ist auch der erste, den Sie nun auf einer passend großen Fläche am Boden positionieren.

Ausgehend von Ihrem Stellvertreter positionieren Sie nun ganz nach Gefühl Ihre Argumente bzw. deren Repräsentanten am Boden. Nach getaner Arbeit haben Sie bereits einen ersten Überblick über Ihre Situation und wissen beispielsweise, welche Argumente Ihnen buchstäblich näher stehen.

Mit dieser Methode kreieren Sie eine eigene Aufstellung, die Ihnen hilft, Ihre (un-) bewussten inneren Bilder und Stimmen in äußere, viel klarer wahrzunehmende Sinneseindrücke umzusetzen. Auf diese Weise kann Raum für eine neue Sicht auf Ihr Thema im Kontext ihres persönlichen Lebensumfeldes entstehen.

Doch jetzt fängt es erst richtig an. Begeben Sie sich zunächst zu Ihrem Platz in dieser Aufstellung und lassen Sie sich bewusst auf Ihre Situation ein. Wie fühlt es sich an, inmitten dieser Argumente zu stehen? Sind die Sie umgebenden Argumente unterschiedlich wichtig? Für welches interessieren Sie sich besonders?

Steigen Sie nun ganz bewusst aus Ihrer Position aus und wenden Sie sich dem Argument zu, das eine besondere Anziehungskraft ausübt. Wie geht es Ihnen als dieses Argument? Haben Sie einen Namen für sich? Was haben Sie den anderen Argumenten oder Ihnen bzw. Ihrem Stellvertreter am Boden zu sagen?

Wechseln Sie nun auf die gleiche Art und Weise zu einem weiteren Argument. Was entgegnen Sie jetzt aus dieser Position? Wie entwickelt sich die Diskussion zwischen den unterschiedlichen Standpunkten? Ergänzen sie sich bei genauerer Betrachtung, gibt es Annäherungen oder vielmehr Distanzierungen?

Sie können auf zwei Arten testen, ob Ihr persönlicher Lösungsraum sich durch Ihre Aufstellung erweitert hat. Gehen Sie zwischendurch aus Ihrer Aufstellung heraus und betrachten Sie sie von außen. Wie geht es Ihnen jetzt mit Ihren inneren Stimmen? Gehen Sie dann wieder in Ihre eigene Position in der Aufstellung. Was hat sich gewandelt, nachdem Sie der Reihe nach alle Argumente verkörpert haben?

Genießen Sie die gewonnene Klarheit und nutzen Sie diese Methode, wann immer Sie mit sich selbst nicht einig sind.

Wenn Sie mehr über Aufstellungen mit NLP erfahren wollen: Am 17./18.04.2008 findet in Weinheim an der Bergstraße das Seminar „Systemisch Lösungen finden. Aufstellungen & NLP“ statt.

 

Aufstellungen in das NLP integrieren

2. Juli 2007

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Beim Stichwort Aufstellungen denken Coaches nicht in erster Linie an NLP. Denn bei Aufstellungen steht das soziale System, also das Miteinander von Menschen im familiären oder beruflichen Kontext, im Mittelpunkt der Problemlösungsstrategie. NLP dagegen fokussiert auf den Einzelnen und dessen individuelle Lösungskompetenz.

Doch bei genauerer Betrachtung ist der Weg zwischen beiden kürzer als gedacht, ohne vorab das NLP „reformieren“, zu müssen, wie es sich beispielsweise Bernd Isert auf die Fahne geschrieben hat. Insbesondere zwei Berührungspunkte lassen die Integrierbarkeit beider Methoden erkennen:

NLP unterstützt Menschen beim Entwickeln eigenverantwortlicher Lösungen, wobei tragfähige Ansätze durch das erfolgreiche Bestehen des Ökochecks gekennzeichnet sind. Mit diesem Check werden die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das persönliche Umfeld sorgfältig geprüft. Das soziale System ist also auch beim NLP-Ansatz immer ein zentraler Aspekt der Lösungsstrategie.

NLP arbeitet mit den sinnlichen Repräsentationen menschlicher Erfahrungen. Es nutzt den Tatbestand, dass jede Erinnerung des Menschen räumlich abgespeichert ist, so dass innere Bilder nach außen getragen und im Raum repräsentiert werden können. Genau das gleiche geschieht bei Aufstellungen, wenn auch Aufstellungen in der Regel auf einen weiteren Systemkontext als typische NLP-Interventionen zielen.

Welcher Nutzen ergibt sich nun daraus, die am Individuum orientierte NLP-Arbeit mit der systemischen Methode der Aufstellungen zu verbinden? Die Vorteile liegen auf der Hand: Aufstellungen ergänzen das klassische Drei-Positionen-Modell des NLP und erweitern damit die Möglichkeiten, ökologisch schlüssige Antworten zu finden oder gefundene Lösungen systematisch auf ihre Ökologie zu überprüfen.

Jeder Aufstellungsarbeit liegen bestimmte Annahmen über Systeme und deren Funktionsweisen zugrunde, also Metapositionen darüber, wie wir uns ein gut oder ideal funktionierendes System (z. B. Familie, Organisation, Firma) vorstellen und was wir als „Problem“ identifizieren.

Wie aber lässt sich der am Individuum orientierte Lösungsprozess des NLP mit einem Denkansatz integrieren, der das System und dessen Gesetzmäßigkeiten in den Mittelpunkt stellt? Genau an dieser Stelle treten, wie die Erfahrung zeigt, ideologische Reibungspunkte auf.

Mit NLP lässt sich eine einfache Schneise durch das ideologische Dickicht schlagen. Zwar argumentieren auch einige NLP-Autoren wie zum Beispiel Klaus Grochowiak, dass qualitative Unterscheidungen zwischen „individuellen“ und „systemischen“ Problemquellen vorgenommen werden können, für die jeweils entweder die NLP-Methodik oder Aufstellungen angezeigt sind. Doch diese Unterscheidung schafft eine Gegensätzlichkeit, die es in der konstruktivistischen Weltsicht nicht geben kann.

 

Wenn wir, so die konstruktivistische Basis von NLP, nicht die Welt selbst, sondern nur die durch unser Sinnessystem gefilterten Landkarten von der Welt wahrnehmen, dann kann es keine qualitativen Unterschiede zwischen Problemquellen geben.

 

Nicht ein System schafft ein Problem, sondern die „Landkarte“ des betroffenen Individuums bzw. das von ihr geschaffene mentale Konstrukt des Systems. Es liegt in der Hand des Individuums, diese Landkarte zu korrigieren. Die von NLP angenommene eigenverantwortliche Lösungskompetenz bleibt in allen Kontexten bestehen.

 

Aus dieser Sicht ist eine Aufstellung ein lösungs- und ressourcenorientiertes NLP-Format wie jedes andere auch. Wenn Menschen ihre Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeit durch Aufstellungen erweitern, lassen sich ökologisch verträgliche Lösungen finden. Das gesamte System kann daher davon profitieren, wenn der Einzelne persönliche Entwicklungsschritte geht.