Posts Tagged ‘Reframing’

Systemisch coachen mit NLP

8. September 2014

Was genau ist eigentlich systemisches Coaching mit NLP? Wie lässt sich die Tätigkeit des systemischen Coachs, losgelöst von den unterschiedlichsten Einsatzgebieten, auf einfache Art definieren? Was macht die besondere Qualität eines Coachings aus?

Aus systemischer Warte ist der Coach ein Kommunikationsexperte. Mit Hilfe von (Körper-)Sprache verschiebt und erweitert er die Rahmen, mit denen seine Klienten auf ihre Wirklichkeit schauen. Insbesondere in problematischen Situationen oder Lebenslagen verengt sich der Blick auf die Realität. Je problematischer, umso schwerer erscheint es dem Betroffenen, in diesem engen Rahmen eigentverantwortliche Lösungsansätze zu erkennen.

Coaching führt aus dem Problemraum heraus und eröffnet neue Perspektiven. Ist das Coaching erfolgreich, gelingt es dem Klienten nicht nur, sein Problem hinter sich zu lassen. Da die Lösung den bisherigen Betrachtungs-Rahmen sprengt, erweitert er auch seinen Horizont. Ein systemisches Coaching eröffnet daher auch immer Wege zu persönlichem Neuland.

Zu diesem Zweck verfügt der systemische NLP-Coach über ein breites Instrumentarium an Fragetechniken und Interventionsmöglichkeiten. Hier seinen bespielhaft drei Methoden skiziiert:

  • Ein Problem oder Thema in einen anderen Rahmen transferieren:
    Mit NLP-Metafragen und NLP-Strategiearbeit ergründet der Coach das Vorgehen seines Klienten beim Erzeugen eines Problems. Da Strategien als Abfolgen von Sinnesschritten (VAKOG) prinzipiell wertfrei sind, findet er den richtigen Rahmen, in dem die untersuchte Strategie wertvoll ist und als Ressource dienen kann. Umgekehrt kann eine erfolgreiche Strategie in einem Kontext genutzt werden, in dem der Klient bislang nicht erfolgreich war. Zum Beispiel kann die Strategie zum konsequenten Erledigen von Aufgaben im Privatleben der Erholung im Wege stehen, im Beruf allerdings äußerst erfolgreich sein.
  • Ein Problem oder Thema in einen größeren Rahmen einordnen:
    Der Coach unterstützt den Klienten dabei, Probleme in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Im erweiterten Kontext erweisen sich Probleme oft als wichtige, richtungweisende Kommunikationen, denen eine tieferliegende positive Absicht zugrunde liegt. Ein Konflikt mit Kollegen oder Vorgesetzten beispielsweise kann ein Hinweis auf die eigene Unzufriedenheit mit der beruflichen Situation sein.
  • Ein Problem oder Thema hypothetisch in einen Rahmen transferieren, in dem das Problem bereits gelöst ist:
    Mit systemisch-lösungsorientierten Coaching-Tools, zum Beispiel der Wunderfrage, führt der Coach den Klienten vom engen Problemzustand in einen kreativen Lösungszustand. Auch wenn der konkrete Weg zum Ziel sich im Lösungsraum noch nicht klar abzeichnet, sind doch in diesem Zustand Lösungen sichtbar, greifbar und fühlbar. Die Lösungskompetenz des Klienten wächst. Zum Beispiel kann der vom seinem Partner verlassene Klient im Lösungszustand erkennen, dass sein Leiden an der Trennung nur eine Phase auf dem Weg zu einem neuen Lebensabschnitt markiert.

Systemisches NLP-Coaching ist immer dann erfolgreich, wenn sich der Klient nach der Bewältigung seines Problems kompetenter und selbstbestimmter fühlt als noch vor Eintritt des Problems. Systemisches Coaching mit NLP fördert das Wachstum der eigenen Persönlichkeit.

Die Kunst des Fragens perfektionieren

2. November 2012

Wer fragt, der führt. Ob als Coach oder Manager: Wer die Kunst des Fragens perfektioniert, kann Menschen flexibel und kreativ zu Lösungen führen. Fragen mobiliseren Denkprozesse, stärken die Eigenverantwortung und fördern die Handlungsmotivation.

Im Workbook Die 500 besten Coaching-Fragen hat der Business Coach Martin Wehrle nicht nur die besten Fragetypen zusammengetragen, sondern auch eine Gebrauchsanweisung für das kreative Entwicklen und Einsetzen von Fragen verfasst. So zeigt er beispielsweise, wie sich die klassische Wunderfrage aus der lösungsorientierten Kurzzeittherapie klientengerecht und „frisch“  variieren lässt.

Auch Frageprofis finden in diesem Workbook zahlreiche Anregungen, wie sie das gesamte Fragenspektrum –  hypothetische und zirkuläre Fragen, Reframing- und Ressourcenfragen, Ziel- und Lösungsfragen, Feedback-, Vertiefungs- und Differenzierungsfragen, provokate und ökologische Fragen sowie Intuitionsfragen und Emotionialisierungsfragen – noch origineller und rapportorientierter in ihren individuellen Kommunikationsprozess einbauen können.

Denn der Fragen gibt es nie genug: „Die Fragen sind es“, so Erich Kästner, „aus denen das, was bleibt, entsteht.“

Die Welt systemisch verstehen

5. Oktober 2011

Wie geht das: Die Welt systemisch zu verstehen? Mit Mehr von dem, was wirkt hat der Psychologe und Managementtrainer Paul Gamber die zentralen Aspekte der systemischen Lösungsorientierung leicht zugänglich auf den Punkt gebracht. Und dabei das NLP als systemischen Ansatz konsequent integriert.

Sein Gedanke:  Systemische Lösungsorientierung bezeichnet mehr als eine Methodensammlung für Coachs und Therapeuten. Systemisch Denken heißt, Veränderung zuallererst als Veränderung von mentalen Landkarten bzw. subjektiven Wirklichkeitskonstruktionen zu verstehen. Das NLP mit seinem Reframing-Ansatz zählt aus dieser Perspektive selbstverständlich zum systemischen Methodenspektrum.

Paul Gambers Buch ist aber nicht nur eine Einführung in das systemische Weltbild. Es ist auch ein Coach- oder Therapeuten-Handbuch, das die Methoden und Handwerkszeuge der systemischen Lösungsorientierung gut lesbar zusammenfasst und den Coaching-Prozess strukturiert. Empfehlenswert für alle, die sich gezielt in das systemische Coaching mit NLP einlesen wollen.

Mit Fragen spiegeln oder erweitern

1. Juli 2011

Wer fragt, der führt. Und wer führt, braucht das Wissen wohin. Umso wichtiger, die Dynamik unterschiedlicher Fragen zu verstehen. Wie setzen Sie geschlossene und offene Fragen zielführend ein?

Eine geschlossene Frage ist so formuliert, dass als korrekte Antwort entweder ein „ja“ oder ein „nein“ , allenfalls Unentschlossenheit zwischen zwei Optionen zu erwarten ist.  „Nehmen Sie an der Veranstaltung teil?“ Sie eignet sich daher besonders, um klar und knapp eine Bestätigung oder Zustimmung beziehungsweise das Gegenteil davon zu erlangen.

Ein weiterer Nutzen: Mit geschlossenen Fragen können Sie die Aussage Ihres Gegenübers sprachlich spiegeln und feststellen, ob sie ihn richtig verstanden haben. „Sie glauben also, dass wir nicht genug Zeit für die Fertigstellung des Projekts eingeplant haben?“

Wundern Sie sich allerdings nicht, wenn ihr Gegenüber dann Ihrer fast wörtlichen Wiederholung seiner eigenen Aussage widerspricht. „Nein, das würde ich so nicht sagen.“ Durch Ihr bewusstes Spiegeln hat er in diesem Moment sein eigenes Denken schon weiterentwickelt oder präzisiert.

Eine offene Frage lädt dagegen zu einer ausführlichen Beantwortung ein. „Wie läuft Ihr aktuelles Projekt?“ Diese Art Frage kann viele interessante Details liefern und zeigen, in welche Richtung der Befragte seine Gedanken lenkt.

Offene Fragen tragen darüber hinaus zur Erweiterung von Denkperspektiven bei. Und eine klug gestellte offene Fragen regt Lern- und Zielentwicklungsprozesse an.“Welche Ziele verbinden Sie mit diesem Projekt und wie reihen sich diese in Ihre langfristige Strategie ein?“

Fangen Sie an, mit Fragen zu spielen. Ihr Gegenüber freut sich über Ihr Interesse und honoriert die Anregungen, die Ihre Fragen ihm bieten.

Durch Fragen verändern

2. November 2009

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Dass eine Frage das Leben verändern kann, weiß zum Beispiel jeder, der einmal einen Heiratsantrag erhalten hat. Dass solche Fragen „wie Küsse“ schmecken können, leuchtet uns ein. Coach Carmen Kindl-Beilfuß fordert uns nun auf, auch andere Fragen an Menschen mit der gleichen Leidenschaft  zu formulieren.

In Fragen können wie Küsse schmecken beschreibt sie nicht nur die Technik der systemischen Frageformulierung. Sie  zeigt, wie charmante und zugleich überraschende Fragen Bewegung in unser Denken, Fühlen und Handeln bringen können.

Gute Fragen, so Kindl-Beilfuß, zeugen von einer exzellenten Beobachungsgabe. Sie signalisieren, dass der Fragende sich in einem tiefen Sinne für die Antworten des Befragten interessiert. Gute Fragen sind das Gegenteil von Suggestivfragen, in denen die Antwort bereits enthalten ist.

Wie Sie merken, dass Sie gute Fragen stellen?

Wann immer Ihr Gesprächspartner überrascht ist, nachdenklich wird und schließlich sogar über seine eigenen Antworten staunt, haben Sie mit Ihrer Frage Bewegung erzeugt.

Mit Nähe und Distanz spielen

8. Januar 2009

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Das Spiel mit Nähe und Distanz kennen Sie aus Ihrer Erfahrung mit Zeit. Je weiter wir uns zeitlich von einem Ereignis entfernen, um so blasser wird die damit verknüpfte Erinnerung. Ob beabsichtigt oder nicht.

Warum also nicht aktiv Nähe oder Distanz wählen, wenn Sie ein Geschehen auf eine angenehme Art erleben wollen?

Wenn Sie sich beispielsweise in einem Konflikt befinden und emotional geladen sind, können Sie sich eine Zeitreise in die Zukunft gönnen. Wie wirkt der Konflikt aus mehrjährigem Abstand auf Sie? Welche Erkenntnisse gewinnen Sie aus der Distanz?

Umgekehrt können Sie auch Entfernungen verringern und engeren Kontakt mit Geschehnissen und Personen aufnehmen. Wie fühlt es sich an, wenn Sie sich ganz in ein angenehmes Erlebnis Ihrer Wahl hineinbegeben? Mit allen Sinnen dabei sind? Eben auf eine angenehme Weise mittendrin?

Mit etwas Übung können Sie nun entscheiden, wie nah oder fern Sie am Geschehen teilhaben wollen.

Einen guten Rahmen finden

16. Dezember 2008

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Denken Sie an ein Bild. Ein wesentlicher Teil seiner Wirkung beruht auf dem gewählten Rahmen. Nicht anders verhält es sich mit persönlichen Themen. Je nach Kontext  kann eine Begebenheit, ein Verhalten oder ein Gedanke fruchtbar oder störend sein. Warum also nicht auch bei persönlichen Themen einfach einen günstigen Rahmen wählen?

Stellen Sie sich beispielsweise vor, wie Ihnen in der Hektik des Tages ein kleines Missgeschick passiert. Im engen Rahmen des Geschehens Grund genug, ärgerlich zu sein.

Was passiert mit Ihrem Ärger, wenn Sie das Ereignis in einen viel größeren Rahmen, vielleicht den eines ganzen Monats oder Jahres, stellen? So wichtig ist das Missgeschick dann vielleicht auch wieder nicht.

Anstatt eines größeren Rahmens könnten Sie auch einen lustigen Rahmen wählen. Wie geht es Ihnen, wenn Sie das Geschehen mit Komik oder Humor umrahmen?

Ihren Rahmungskünsten sind keine Grenzen gesetzt. Gibt es eine Rahmenfarbe, die das Geschehen in ein neues Licht tauchen kann? Ein sanftes Rosa, das Ihr Gemüt beruhigt? Probieren Sie einfach aus, welche Rahmungstechnik Ihnen am besten gefällt.

Die richtigen vier Fragen stellen

19. Juni 2008

„Entweder man klammert sich an seine Gedanken“, so Byron Katie,“oder man überprüft sie. Es gibt keine andere Möglichkeit.“ Mit vier einfachen Fragen unterstützt sie Menschen dabei, zu einer neuen Denkweise über ihre Probleme zu kommen.

Byron Katies These in „Lieben was ist. Wie vier Fragen Ihr Leben verändern können“: Wie auch immer Sie eine Situation bewerten – die Verantwortung für diese Sichtweise liegt ganz bei Ihnen selbst. Ihr Lösungsweg: Vier Fragen zu Ihrem Problem, die Sie konsequent zur Übernahme der eigenen Verantwortung führen.

Die erste und zweite Frage : „Ist das wahr?“ – „Können Sie absolut sicher wissen, dass das wahr ist?“

Sollten Sie nicht mit einem klaren „Ja“ antworten können, gilt es, den eigenen Gedanken zum Problem zumindest in Frage zu stellen.

Die dritte Frage: „Wie reagieren Sie auf diesen Gedanken?“

Diese Frage verdeutlicht Ihnen schnell, welche Folgen es für Ihr Handeln hat, so und nicht anders über die Situation zu nachzudenken. Trägt nicht Ihr Gedanke genau zu dem Problem bei, das Sie eigentlich gelöst wissen wollen?

Die vierte Frage: „Wer wären Sie ohne diesen Gedanken?“ – Und die Aufforderung, Ihre Problemformulierung umzukehren.

Mit der vierten Frage eröffnen Sie sich neue Denk- und Handlungsspielräume jenseits des zunächst von Ihnen beschriebenen Problems.

Und mit der Umkehrung der Problemformulierung vielleicht eine ganz konkrete Handlungsaufforderung an sich selbst: Nicht der andere, sondern Sie sind gefordert, auf eine neue Art zu denken oder zu agieren.

Byron Katies Fragen sind eine hervorragende Ergänzung der klassischen Metafragen, die NLP´ler zum Hinterfragen von Glaubenssätzen und Überzeugungen verwenden. Für (Noch-)Nicht-NLP´ler sind sie ein leicht zugänglicher Einstieg in eine Denkweise, die Eigenverantwortung konsequent in den Mittelpunkt stellt.

Einen neuen Rahmen finden

1. Februar 2008

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Sie kennen das. Ein Problem oder persönliches Thema drückt Sie und Sie wissen nicht so recht, wie Sie damit umgehen sollen.

Sollten Sie jetzt „positiv“ denken nach dem Motto: „so schlimm ist es nun auch wieder nicht“? Oder sollen Sie sich besser ganz auf Ihr negatives Gefühl einlassen und vielleicht mit Konfrontation reagieren?

Wie wäre es mit einem ganz neuen Weg? Zum Beispiel der Neurahmung. Mit dieser NLP-Technik, in Englisch Reframing genannt, können Sie für Ihr Erleben einen entspannteren Bedeutungsrahmen finden.

Oft bedrückt Sie ein Geschehen, weil Sie sicher sind, dass es für Sie eine unangenehme, vielleicht sogar schmerzhafte Bedeutung hat. Mindestens eine von zwei einfachen Fragen offenbart Ihnen in einem solchen Fall, dass es weitere Deutungsmöglichkeiten der Situation gibt.

Die erste Reframing-Frage lautet: „Welche Bedeutung kann dass von mir beobachtete oder erlebte Geschehen noch haben (außer der negativen, die mir bereits altertraut ist)“?

Beispielsweise deutet die Absage eines Freundes vielleicht nicht auf eine Verschlechterung Ihrer Beziehungen, sondern vielmehr auf seine ungewöhnlich hohe Belastung im Beruf hin.

Hier die zweite Frage, mit der Sie das von Ihnen erlebte Geschehen neu rahmen können: „In welchem Zusammenhang oder Lebensbereich stellt das von mir beobachtete Problem eventuell sogar eine besondere Fähigkeit oder eine Nutzen stiftende Eigenschaft dar?“

Ist die vielleicht von Ihnen im Privatleben beklagte Pedanterie eines Menschen nicht auch sein Kapital für einen Beruf, bei dem es auf äußerste Präzision ankommt?

Selbst wenn Sie nicht gleich von jedem Ihrer Reframings überzeugt sein werden, so werden Sie doch schnell bemerken, wie groß Ihr persönlicher Deutungsspielraum ist. Mit geistiger Flexibilität und einer Prise Humor offenbart sich so manches Dilemma als ein akzeptables, vielleicht sogar vorteilhaftes Geschehen.